Matratzenmodel Luzern

Matratzenmodel Luzern von Variowell

Die Firma Variowell aus Münster präsentierte auf der diesjährigen imm cologne eine interessante Neuerung, die laut Firmenangaben seit 2008 auf dem Markt ist, bis heute aber beständig weiterentwickelt wird: Einen universell, also auch im Bett, einsetzbaren Schaumstoff, dessen Härtegrad sich individuell einstellen lässt.

„So weich oder so fest wie Sie wollen“, preist der Hersteller sein Produkt im Katalog an. Für die an Gesundheit und Schlafgenuss interessierten Konsumenten dürfte das ein tragendes Argument sein. Obwohl die Angebotsspanne im Bettenbereich beständig wächst, bleibt die Auswahl zwischen den vielfältigen Systemen dennoch schwierig. Jeder Mensch hat individuelle Ansprüche an sein Bett, die nicht zuletzt vom jeweiligen Körperbau und Gewicht immens beeinflusst werden.

Ein gesundheitliches Problem stellt in der Regel die Härte der Matratze dar, die bei falschem Vorgehen, zu Rückenschäden und weiteren Erkrankungen – etwa ausgelöst durch unruhigen Schlaf – führen kann.

Matratzen-Körper im Schnitt

Matratzen-Körper im Schnitt

Variowell verspricht hier Abhilfe. Die Matratze „Luzern“ ist besteht aus einer Kombination unterschiedlicher Komponenten: Zwei verschiedene Typen viscoelastischen Schaums werden mit einer speziellen Thermofolie und einer Kaltschaumunterlage kombiniert. Der sogenannte Visco-Schaum wurde laut Firmenangaben ursprünglich von der US-Weltraumbehörde NASA entwickelt und verfügt über die besondere Eigenschaft, dass er nach Belastung und Druck nicht „sofort eine Gegenkraft“ entwickelt, sondern „erst später wieder in die Ursprungsform zurück“ federt. Das Material wurde den Angaben zufolge zuerst für Rennpferde zum Gelenkschutz und später auch im medizinischen Bereich bei Menschen eingesetzt. Durch das Hinzufügen einer Thermofolie ließ sich, so fand man heraus, der Härtegrad des Schaumstoffes beeinflussen. Je wärmer desto weicher und umgekehrt.

Das System „Luzern“ gibt nun dem Nutzer die Möglichkeit, über die Steuerung der Thermofolie die Härte seiner Matratze anzupassen und individuell einzustellen. Dazu komme automatisch eine angenehme Schlaftemperatur, führt Geschäftsführer Tobias Kirchhoff aus: „Die Variowell Matratze ‚Luzern‘ ist zwar immer kälter als der menschliche Körper aber zumeist wärmer als eine konventionelle Matratze. Folglich fließt auch hier Wärme durch die Matratze ab, aber nicht soviel. Eine leichtere Decke ist also anzuraten, ähnlich wie bei Wasserbetten. Dies führt dann auch zu einem besseren Gleichgewicht zwischen der Wärmeabfuhr über die Matratze versus der Zudecke. Der Einfluss der Körperwärme auf die Matratze wird übrigens vom System erkannt und anteilig berücksichtigt.“

Er weist darauf hin, dass eine „normale“ Matratze stets eine Temperatur von rund 20° habe und während der Nacht vom Nutzer nur punktuell mittels der Körpertemperatur erwärmt werde – ein Großteil der Körperwärme würde nach oben, also in die Decke abgegeben. Bleibt die Frage, ob das System auch für sehr schwere Menschen geeignet ist, da Schaumstoff erfahrungsgemäß ein sehr weiches und nachgiebiges Material ist, und auf Anhieb der Effekt einer schweren Person auf einem Leichtwasserbett in den Sinn kommt. Kirchhoff weist da wieder auf die spezielle Beschaffenheit des Visco-Schaums hin: „Die Matratze ist so beschaffen, dass sie gleichermaßen für schwere Menschen als auch leichtere Schläfer passend ist. Letztere werden vermutlich eher eine weichere Einstellung wählen.“

Variowell bietet diese Technik darüber hinaus auch für Sessel, Sofas, Autositze und zahlreiche weitere Gelegenheiten an.