t-duft-75Die Keramikheizungen von SBI und die Carbon Heater von T.B.D. gehören zu den führenden Wasserbettenheizungen am Markt. Beide sind Innovationen, die sich durchgesetzt haben. Dass Erfolg Neider auf den Plan ruft ist eine Binsenweisheit so alt wie die Menschheit. Zuletzt giftete der ominöse Interessenverband Wasserbett (IWB) gegen beide Produkte, sprach ihnen wesentliche Eigenschaften ab, suggerierte, der Kunde werde über den Tisch gezogen. Was steckt dahinter und wie reagieren die betroffenen Hersteller? Schlafen Aktuell hat mit ihnen gesprochen.

„Als „Ganzheitlich abgeschirmtes Heizsystem“ bewirbt ein Carbon Heizungshersteller sein „Flagschiff unter allen Wasserbetten-Heizsystemen“, heißt es auf der IWB-Website, und weiter: „Wir haben einfach nachgemessen: (…) Für Null und Nichtig erweist sich dabei aber die gesamte „ganzheitliche Abschirmung“, weil die relativ große Kabelanschluss-Dose mit Sensor an der Heizmatte, nicht abgeschirmt ist, sondern ungehemmt strahlt“.

Dass hier die Carbon Heater der T.B.D. gemeint sind, ist offensichtlich. Deren Werbeaussagen werden als „falsch“, „wettbewerbswidrig“ und „Gaukelei“ bezeichnet. Harter Tobak. Was hier genau gemessen worden sein soll verschweigt der Beitrag. Dem keramischen Heizsystem Delta K beziehungsweise Sigma K von SBI wird abgesprochen, überhaupt eine keramische Heizung zu sein: „Ärgerlich dabei der Betrug an Handel und Verbraucher“ schreibt man beim IWB.

Hersteller SBI hat inzwischen rechtliche Schritte eingeleitet. „Im Allgemeinen sehen wir generell keine Veranlassung, auf unbegründete Behauptungen zu reagieren“, sagt Geschäftsführer Michiel Bergsma, man wolle aber weitere Verunsicherung der Kunden vermeiden. Es sei klar, dass das Original der keramischen Heizung aus dem Hause SBI stammt. „Wie bei der Patentanmeldung beschrieben wurde, werden bei der Sigma K hochwertige metallische Widerstände verwendet, die auf den Keramikplatten bei ca. 800°C eingebacken werden. Diese Keramikplatten sind mit einem wärmeleitenden Klebstoff auf eine Aluminium-Metallplatte verklebt, die dank einer dreifachen Temperatur-Absicherung nie überhitzungsgefährdet sind – eine Information, die hier und da noch nicht angekommen ist.“

Auch Andrejel Zajac von T.B.D. betrachtet die Vorwürfe gegen seine Carbon Heater als substanzlos. Die Strahlungswerte lägen mit maximal rund 25nT meilenweit unter dem zulässigen Grenzwert von 65.000nT. Dies sei durch unabhängige Messprotokolle und TÜV-Prüfungen bestätigt. Für rechtliche Schritte seht man bei T.B.D. keinen Anlass: „ Ein wesentlich entscheidender Punkt ist, dass der IWB mit seinen Behauptungen in der gesamten Branche keine Rolle mehr spielt“, so Zajac.

Doch wer steckt hinter dem Verband? Obwohl das Impressum auf eine eigenständige Adresse in Köln verweist ist es branchenintern kein Geheimnis, dass der IWB zum Wasserbettenhersteller Vontana/Tasso gehört. Im Branchenblatt Haustex war vor rund zehn Jahren von der Übernahme des seit 1985 bestehenden IWB durch Vontana zu lesen, die ursprünglichen IWB-Gründer zeigten sich damals zerknirscht („http://www.raumausstattung.de/business/artikel-record_id-36192-Wirtschaft.htm“). Aber auch ohne dieses Wissen wird der aufmerksame Leser der IWB-Website schnell merken, worum es hier geht. Denn während Konkurrenzprodukte in oft abenteuerlicher Grammatik niedergeschrieben werden, gibt es regelmäßige Lobarien auf Vontana-Produkte. Zajac: „Dies lässt sich schon daran nachvollziehen, dass alle Hersteller und Händler die nicht im Zusammenhang mit der Vontana GmbH stehen regelmäßig von dieser angegriffen werden.“

Früher, so sagen Brancheninsider, seien derartige Attacken noch wesentlich häufiger und heftiger gewesen, inzwischen würden die Tasso-Aktionen allenfalls belächelt. „Wer die Branche etwas kennt und in den vergangenen Jahren beobachtet hat, der weiß die Aktivitäten aus dieser Richtung ganz gut einzuordnen“, kommentiert Michiel Bergsma diplomatisch.