Bettdecken

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Erinnern Sie sich noch? Kalte Winternächte, man kuschelt sich am frühen Abend müde vom Tagwerk unter die flauschige Daunendecke, fällt bald in einen tiefen und Schlaf – und wacht drei Stunden später zähneklappernd auf.

Was ist passiert?
Nun, das Debakel ist kurz erzählt. Während der Zipfel der Plumeau-Bettdecke immer noch unterm Kinn klemmt, ist die gesamte Daunenfütterung abgestürzt, sprich: von den Schienbeinen aufwärts wird man nur noch von einem schnöden, ungefütterten Doppelbettlaken gewärmt.

Diese Zeiten sind gottlob vorbei. Besserung erfolgte beispielsweise durch die Steppdecke, bei der die Hülle an vielen Stellen durchstochen wurde, um den Absturz oder auch nur die kleinste Wanderung der Innereien zu verhindern. Einen Schritt weiter ging die Einziehdecke, die entweder gesteppt oder mit Stegen versehen gänzlich von einem Bettbezug umhüllt ist und in den Varianten Mono- oder Duo-Einziehdecke zur Verfügung steht. Wie der jeweilige Name schon sagt, handelt es sich um einfache oder doppelte Vlies-Füllungen innerhalb des Bezugs. Die eingezogenen Bettdecken können aus allen Arten von Materialien bestehen. Ob klassische Daunenfüllungen oder eher moderne Baumwoll-, Naturhaar-, Wolle-, Seiden- oder Synthetikvliese: Der persönliche Geschmack entscheidet. Sicher ist nur: Warm bleibt es unter dieser Decke die ganze Nacht – und zwar gleichmäßig.

Vorteil der oben angedeuteten Stegdecke ist indes, dass die abgetrennten Karrees nicht durchgenäht werden, sondern durch Stege voneinander abgetrennt, was Kältebrücken vermeidet.

Sehr ausgeklügelt und seit vielen Jahren der unangefochtene Renner auf dem Bettdeckenmarkt ist die Vierjahreszeitendecke, die man je nach Temperatur mit unterschiedlich vielen Lagen Vlies befüllen kann. Dabei „denkt“ die Vierjahreszeitendecke bei einigen Systemen sogar mit, speichert die abgegebene Körperwärme, nur um sie bei Bedarf wieder abzugeben. Im Grunde besteht eine solche „Alleskönner“-Decke aus zwei unterschiedlich stark gefüllten Einzeldecken, die man – je nach Jahreszeit – entsprechend wendet. Manchmal ist die Oberfläche einer Seite zusätzlich wollig weich, während die andere Seite eher aufgeraut daherkommt. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt – den Preisentwicklungen allerdings auch nicht. So gibt es günstige Varianten der Vierjahreszeitendecke schon ab 40 Euro, während die Luxusmodelle schon mal mit einem Anschaffungspreis von 600 Euro zu Buche schlagen.

Den größten Popularitätsschub haben in den vergangenen zehn Jahren allerdings die Allergikerdecken erfahren. Die Basis dieser Deckensysteme bilden synthetische Fasern, die weder von keimen, Pilzen oder Feuchtigkeit – die der Körper ja im Schlaf reichlich produziert – angegriffen werden. Der Transport der Feuchtigkeit erfolgt nur über die Oberfläche, die Fasern selbst nehmen davon nichts auf und können dementsprechend auch gut abgewaschen werden. Zudem sind sie absolut staubfrei. Damit dieser Zustand auch auf die gesamte Bettstatt übertragen werden kann, schützt man die Matratze in der Regel mit einer Unterlage, die dampf- aber nicht staubdurchlässig ist.

Insgesamt macht es großen Sinn, die vielen Möglichkeiten des gepflegten Zudeckens zu testen und das individuell ansprechendste System zu wählen. Denn jeder weiß: Wie man sich bettet, so lebt man.

Marcus Italiani