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Blütenkopf vom Goldmohn

Schlafprobleme sind in unserer Gesellschaft so verbreitet wie Rückenschmerzen oder Herz-Kreislaufprobleme. Sie sind in allen ihren Facetten und mit allen ihren möglichen Ursachen eine regelrechte Volkskrankheit; so haben circa 40 Prozent der Deutschen Probleme mit dem Schlaf. Wer über Jahre hinweg unter Ein- oder Durchschlafstörungen leidet, dem sind irgendwann auch starke Schlafmittel recht, doch erstens sind diese verschreibungspflichtig und zweitens sollten sie nie länger als vier Wochen angewendet werden – übrigens nicht nur, weil sie abhängig machen, sondern auch, weil sie nicht zu einem natürlichen Schlaf führen, sondern beispielsweise wichtige Schlafphasen wie den Traum behindern oder unterdrücken.

Pflanzliche Mittel wirken schwächer, können aber dennoch Linderung verschaffen und sind zudem überwiegend frei von Nebenwirkungen. Leider ist das Angebot recht unübersichtlich: Es gibt Einschlaf- und Beruhigungstees, Tropfen und Tabletten mit pflanzlichen Auszügen, etwa aus Hopfen, Melisse, Baldrian, Passionsblume und ähnlichem. Außerdem stehen rezeptfreie Tabletten mit synthetisch hergestellen Einzelstoffen zur Verfügung. Hier gilt es, sich durch Arzt oder Apotheker beraten zu lassen und durch einfaches Ausprobieren herauszufinden, welches Mittel am besten hilft. Wichtig ist bei Schlafstörungen aber auch immer, die Ursachen unter die Lupe zu nehmen.

Baldriantropfen

Baldriantropfen

„Besonders effektiv wirken hoch dosierte Baldrian- und Hopfenpräparate“, sagt der Experte und deutsche „Schlafpapst“ Prof. Dr. Jürgen Zulley. „Etwas schwächer fällt die Wirkung bei Tees auf Melisse-, Passionsblüten- oder Lavendel-Basis aus. Auch das Johanniskraut kann den Schlaf verbessern, allerdings nur indirekt, da es depressive Verstimmungen lindert, die den Schlaf oft negativ beeinflussen.“

Auch der Homöopath kann bei Schlafproblemen helfen. Vorteil der homöopathischen Behandlung ist, dass der Therapeut sich sehr viel Zeit für die Anamnese nimmt und nicht nur die Symptome zu bekämpfen sucht. Erst wenn er die Ursachen der Schlafstörungen erkannt hat, stimmt er die entsprechenden Heilmittel individuell auf seinen Patienten ab. Da homöopathische Mittel in stark verdünnten Konzentrationen gegeben werden, besteht zudem weder die Gefahr der Überdosierung noch der Abhängigkeit.

Natürlich lässt sich der Schlaf auch ohne die Einnahme irgendwelcher Präparate positiv beeinflussen. Dem Körper helfen Rituale, die sich allabendlich wiederholen, um zu entspannen und abzuschalten. Diese können zum Beispiel in einem kurzen Abendspaziergang, einer heißen Tasse Tee oder Milch sowie dem Tagebuch schreiben bestehen. Auch ein Bad oder eine warme Dusche vor dem Zubettgehen helfen manchmal wahre Wunder.

Generell sollte bei Schlafproblemen die Lebensweise des Patienten untersucht werden, da falsche Ernährung, zum Beispiel zu fettes Essen, zu viel Alkohol- und Nikotingenuss, oder / und Bewegungsmangel auch die Schlafqualität nachhaltig beeinflussen können. Die natürlichste Einschlafhilfe ist demnach eine gesunde und ausgewogenen Lebensweise.

Autor: Michael Babilinski