Im Allgemeinen: Der Mensch ist physiologisch auf Schlaf-und Wachzyklus programmiert. Der Schlaf ist ein Teil der menschlichen biologischen Uhr und ist für die Funktionsfähigkeit von Körper und Geist und das Überleben des menschlichen Organismus lebenswichtig. Der Organismus erholt sich, „tankt“ neue Lebenskraft, Zellwände werden repariert, bei jüngeren Personen werden größere Mengen an Wachstumshormonen ausgeschüttet.

Es gibt mehrere Theorien zur Notwendigkeit des Schlafs. Die Regenerative Hypothese besagt, dass Schlaf für die Erholung und Regeneration der Organe unabdingbar ist, obwohl auch im Schlaf nicht alle Körperfunktionen ausgeschaltet sind; die meisten laufen aber auf „niedrigerem Level“; es bedarf einer gewissen Stärke äußerer Reize, um diese wahrzunehmen. Jeder hat wahrscheinlich schon die Erfahrung gemacht, dass Körperfunktionen besser ablaufen, wenn man ausgeschlafen ist und dass man sich nach einer langen Wachphase nicht mehr wohl fühlt.

Ganz anders die Adaptive Hypothese: Sie geht davon aus, dass Schlaf der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts auf der Erde und nicht der Regeneration des Organismus dient. Lebewesen, die schlafen, fressen nicht und benötigen weniger über die Nahrung zugeführte Energie; besonders große Raubtiere schlafen im Allgemeinen auch besonders lang (bis zu 18 Stunden/Tag), um eine „Überweidung“ ihres Jagdgebietes zu vermeiden. Ihre Beutetiere bekommen dadurch einen zeitlichen Vorsprung, um sich zu vermehren.
Die Kalibrations-Hypothese besagt, dass Schlaf dazu dient, die einzelnen Körpersysteme harmonisch aufeinander abzustimmen. Während der Wachphasen werden die verschiedenen Organe und Körperfunktionen unterschiedlich beansprucht, so dass der Organismus als Ganzes einer bestimmten Unregelmäßigkeit unterworfen wird. Während des Schlafes können alle Systeme wieder „auf Null gestellt werden“, d.h. entsprechend ihrem genetisch bedingten inneren Programm laufen.

Die Psychische Hypothese sieht die Aufgabe des Schlafs darin, dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, sich von überflüssigen Informationen zu trennen, Erfahrungen der Wachphasen zu verarbeiten und einzuordnen, positive und negative Gefühle im Traum zu „verdauen“. Menschen, die nicht träumen, weil ihre REM-Phase verhindert wird, erkranken oftmals psychisch.