Woodwork

Messestand Woodwork

Bei der Wahl des Kinderbetts spielt der optische Aspekt heutzutage eine gravierende Rolle. Entsprechend gilt das Rahmendesign vielen Herstellern als wichtiges Merkmal. Matratzenbeschaffenheit und Unterfederung hingegen spielen im Vergleich zum Erwachsenenbereich nur Nebenrollen. Mit Worlds Apart und Wood Work besuchten wir auf der IMM zwei Hersteller, deren Konzepte für Baby- und Kinderbetten in ästhetischer Hinsicht kaum unterschiedlicher ausfallen könnten.

Worlds Apart, ein internationales Unternehmen mit Sitzen in England und Hongkong und großer Produktionsstätte in Guangdong, setzt auf die Kraft erfolgreicher, meist amerikanischer Kinderfilme und TV-Serien. Als Lizenznehmer von Disney-Pixar und Nickelodeon designt Worlds Apart nach dem Merchandising-Prinzip Themenbetten von Pastell bis Grell, die das Klischee von Mädchenrosa ebenso bedienen wie den Jungentraum vom Fußballstar oder Rennfahrer. So finden sich im Programm mit Lightning McQueen und Freunden unter anderen die Helden aus dem Animationsfilm Cars, ein Design, das seinen Insassen wilde Fahrten durch sichere Traumkurven verspricht.

Und da Merchandising über Einzelprodukte hinausgeht, besitzen Kinderbetten von Worlds Apart nicht nur zum Rahmen gehörige Accessoires wie Steuerräder, Propeller, Reifen (als aufblasbare Sitzkissen) oder Kopfteile mit auswechselbaren Motiven, sondern bestimmen gewünschten Falls die gesamte Kinderzimmer-Ausstattung. Themensticker (die nun Wand-Tattoos heißen) erweitern die Schlafstätte. Der Cinderella-Nachttisch kann mit Cinderella-Plüsch beladen werden, die Cinderella-Taschenlampe leuchtet, sobald sie berührt wird, wie von Zauberhand auf, und falls sie sich im Dunkeln nicht gleich finden lässt, hat Worlds Apart auch eine pinkfarbene Wandleuchte im Programm, die auf akustische Signale reagiert.

Wo das Programm von Worlds Apart klar auf von der Medienindustrie befeuerte Kinderwünsche setzt, bietet das Programm von Wood Work vor allem unifarbene Schlichtheit. Der belgische Hersteller versteht sich als Luxusmarke, der hauptsächlich an betuchtere Kunden verkauft, denen streßfreie Lieferung und Vertrauen, etwa beim persönlich vorgenommenen Aufbau oder bei Reparaturen vorort, vorrangig seien, wie Marc Nachtergaele erzählt, der das 20 Personen starke Unternehmen auf der IMM vertritt.

Die Kinder-Gitterbetten von Wood Work bestehen aus lackierten MDF-Platten. Die Gitter sind meist ausgesägt, wenige Modelle bieten auch Einzelstäbe aus Massivholz. Die Gittermuster und Kastendesigns von Wood Work wirken zeitlos, die Farbpalette dominieren weiße Ofenlacke und Naturholzfurnier. Bei Säuglingsbetten liegt die Matratze auf einer Spanplatte. Sehr einfach, sagt Marc Nachtergaele, sei das, denn bei Säuglingsgewichten sei eine Unterfederung nicht notwendig. Auch Wood Work bietet mit Tapeten, Kommoden etc. kombinierbare Erweiterungen für die Schlafstätte.

Im Gegensatz zu Worlds Apart zielt Wood Work vornehmlich auf Elternbedürfnisse bei der Kinderzimmergestaltung. Über eine begrenzte Auswahl von Fachhändlern und aus dem eigenen Stammhaus vertreibt das Unternehmen seine Palette in halb Europa. Den Unterschieden in der Kundenwahrnehmung Rechnung zu tragen, sei ein Prinzip von Wood Work, verrät Marc Naechtergaele: „Die Deutschen achten besonders gern auf technische Details, zum Beispiel ob eine Schublade wirklich reibungslos funktioniert. Belgier, Franzosen, Engländer achten hingegen stärker auf das Design. Wenn die Schublade ein wenig klemmt, sagen die Franzosen: „Nicht so schlimm, dafür ist sie sehr schön!“ Und unsere Kunden in Rußland mögen die bescheidenen Farben weniger. Für die lackieren wir unsere Rahmen in Gold und in Silber.“

Einfache Kinder-Themenbetten von Worlds Apart sind bereits ab ca 100 Euro zu haben. Die Preisspanne für Kinder-Gitterbetten von Wood Work liegt bei 790 bis 890 Euro.