Gelmuster

Gelmuster

Wie auch auf der IMM Cologne 2009 zu sehen war, erfreuen sich Gelbetten immer größerer Beliebtheit. Nicht nur Wasserbettinteressenten stoßen heutzutage auf ihrer Suche nach dem richtigen Bett, fast schon zwangsläufig auch auf Gelbetten. Mit dem Versprechen auf u.a. druckfreies, entspanntes Liegen, ziehen sie immer mehr Interessenten an.

Aber, was sind Gelbetten? Sind das nicht einfach nur mit Gel gefüllte Wasserbetten? Ja und nein! Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Gelbetten: Das Fullsize-Gelbett und das gelierte Wasserbett. Beide Arten haben einem sogenannten Vinylkern, welcher mit Wasser gefüllt und durch Zugabe von Gelgranulat geliert wird. Doch wodurch unterscheiden sich diese beiden Systeme nun?

Das Fullsize besteht aus einem Vinylkern, welcher mit Gel gefüllt und von einem 3D-Klimanetz umgeben ist. Es ist selbsttragend und kommt daher ohne einen Schaumstoffrahmen aus. Somit hat man die volle Liegefläche, ohne Platz für den Schaumstoffrahmen abgeben zu müssen und kann es in fast jeden Bettrahmen einbauen. Gehalten bzw. stabilisiert, wird es vom sogenannten „3 Mesh“- Bezug. Dieser Bezug besteht aus einem teflonbeschichteten 3D – Klimanetz, welches den kompletten Kern ummantelt. Durch dieses Abstandsgewirke ist der Kern immer von einer Luftschicht umgeben, welche sowohl isolierend, als auch klimatisierend wirkt und für eine gute Durchlüftung des Bettes sorgt. Darüber hinaus, soll es nach Herstellerangaben, eine zusätzliche Heizung überflüssig machen.

Das gelierte Wasserbett besteht aus den gängigen Komponenten für normale Wasserbetten. Es benötigt einen stützenden Schaumstoffrahmen, einen unberuhigten, also vliesfreien Vinylkern, eine reguläre Wasserbettauflage und eine Heizung. Allerdings ist hier eine andere Heizung von Nöten als bei normalen Wasserbetten, da Gel träge ist und nicht die Leitfähigkeit von Wasser besitzt. Die Heizungsmatte eines Gelbetts muss also weit großflächiger sein, um das ganze Bett zu beheizen.

Gesondert zu nennen ist allerdings noch das BluGel von BluTimes. Hierbei handelt es sich um eine Art Zwittersystem. Es besteht prinzipiell aus einem mit Gel gefüllten, vliesfreien Vinylkern, der auf einem vliesstabilisierten Wasserkern liegt. Der Wasserkern wird durch eine normale Wasserbettheizung beheizt und erwärmt somit den Gelkern.

Trotz einiger Gemeinsamkeiten von Gelbetten und Wasserbetten, bestehen also doch auch allgemeine, gravierende Unterschiede. Das Gelbett benötigt zum Beispiel keinen Conditioner, um es am sogenannten Umkippen (Verkeimung des Wassers) zu hindern. Auch die, bei Wasserbetten gelegentlich auftretenden Probleme mit Luft im Kern, sind beim Gelbett nicht gegeben. Ein Auslaufen ist aufgrund der Zähflüssigkeit des Gels kaum möglich.

Weiterhin kommt das Gelbett, abhängig vom System, ohne Heizung aus. Das Fullsize Gelbett ist somit „stromfrei“. Anders als beim Wasserbett, ist es beim Gelbett möglich, die Beruhigungsstufe bzw. den Härtegrad in einem gewissen Rahmen zu verändern.

Im Vergleich zum Wasserbett ist die niedrigst mögliche Beruhigung hier bei ca. 50% anzusiedeln. Daraus ergibt sich dann allerdings auch, dass wer sich ein niedrig- oder unberuhigtes Bett wünscht, besser zum Wasserbett greift. Auch Menschen, die häufiger umziehen, haben beim Gelbett mit einem weit größeren Aufwand und auch höheren Kosten zu rechnen. Im Zusammenhang damit darf auch nicht unbeachtet bleiben, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch kein wirklich gut ausgebautes Händlernetz besteht. Die Anzahl der ausreichend geschulten Fachleute lässt momentan noch zu wünschen übrig.

Beide Systeme, sowohl das Wasser- als auch das Gelbett haben ihre Daseinsberechtigung und werden einander nie ersetzten, sondern eher als Alternative zu einander dienen.

Bei allen Vor- und Nachteilen bleibt jedoch abschließend festzuhalten, dass das Gelbett immer größeren Zuspruch findet und dabei ist, sich einen festen Platz auf dem Markt zu sichern.

Autor: Michael Babilinski