Es gab Jahre, in denen das Wasserbett stärker auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne vertreten war als 2013. Dennoch ist der Gesamtanteil im Verhältnis zur Gesamtmenge der Aussteller im Bereich „Sleep“ weiterhin beachtlich. Mit Akva, Stendebach, Wohnform, WaCore, Poseidon, Meisel & Gerken sowie dem Heizungshersteller TBD wurde sichergestellt, dass kein Besucher der Halle 9 um das Thema herumkommt.
„Wir sind zufrieden“, sagt Lars Brunso, Geschäftsführer von Akva Waterbeds aus Dänemark, schon am Abend des ersten Messetages. Auf die Frage, ob es noch Luft nach oben gibt, lächelt er. „Natürlich. Das Wasserbett ist nach wie vor ein Nischenprodukt, aber eines, das sich behauptet und seine Position verteidigt.“ Ähnlich sieht es auch Nicola Ludwig vom hessischen Hersteller Wohnform, der auch 2013 wieder den gemütlichsten Stand der ganzen Messe präsentierte.Wohnform 2013 Ihr Mann Axel Ludwig, mit dem sie gemeinsam den Familienbetrieb führt, ist ebenfalls sichtlich gut gelaunt: „Die Messe läuft sehr gut. Wir hatten schon am ersten Tag so viele Interessenten wie letztes Jahr in drei Tagen.“
Akva ist nicht nur mit neuem Standaufbau vor Ort, sondern auch mit einem neuen Bett. „Wir haben lange überlegt, wie wir es nennen sollen und haben uns heute entschlossen, den Namen „Hybrid“ beizubehalten, denn er ist griffig und passend“, erklärt Brunso. Das Wasserbett Hybrid ist eine Mischung aus Hardside und Softside, „besonders geeignet für größere Menschen, aber vor allem für jene, die auch im Softside das echte Wasserbetten-Feeling nicht missen wollen.“ Für das Kopfteil gibt es eine Auswahl unterschiedlich designter Aufsätze, von matt und gediegen bis bunt und flippig. Daneben gibt es eine weiterentwickelte Version des Boxbeds zu sehen – Akvas Bestseller, der dem Trend hin zum Boxspringbett optisch Rechnung trägt.
Unter dem Namen „Bari“ stellt auch WaCore eine Boxspring-Hommage vor. Erst Ende 2011 hatte WaCore das Label Mermaid des dänischen Herstellers Jorck & Larsen übernommen. Im Gegensatz zu 2012 findet sich das Mermaid-Logo nun nicht mehr prominent am Messestand, stattdessen steht das Hauslabel Skyline im Mittelpunkt. Zwar wird in der Branche noch immer an der Qualität der WaCore-Betten gezweifelt, doch zumindest auf der Messe wirken sie solide, gemütlich und auch optisch vorzeigbar.
Feuchtesensor fürs WasserbettEine kleine aber originelle Neuheit präsentiert Carbon-Heater-Hersteller TBD mit dem so genannten Clima Sensor, der insbesondere für Menschen interessant ist, die zu starkem Schwitzen neigen: Das kleine, eiförmige Gerät wird zwischen Wasserkern und Schutzwanne positioniert und schlägt Alarm, wenn die Feuchtigkeit im Bett ein bestimmtes Level übersteigt. Spezielle Einstellungen oder Kenntnisse sollen nicht nötig sein.
Insgesamt hinterließ die Messe den Eindruck eines Wasserbetts, das langsam erwachsen wird. Bestimmte Hersteller haben es offenbar geschafft, sich fest am Markt zu positionieren und sowohl mit Design als auch mit kleineren Innovationen zu punkten, während man von den ehemaligen Platzhirschen der Branche kaum mehr etwas hört. Das Wasserbett setzt im Jahr 2013 auf sympathisches Understatement – und alles scheint im Fluss. Allein der Wasserbetten-Fachverband ist nach wie vor kaum ernstzunehmen. Im Gegensatz zum Matratzenverband hat er keine eigene Präsentation, sondern ist in einen Herstellerstand integriert, und abseits des Protokolls zeigen sich auch jene enttäuscht, die mit dem Wechsel des Vorstands im vergangenen Jahr gehofft hatten, dass der Verband sich neu positionieren würde. Doch von Herstellerneutralität ist noch immer nichts zu spüren, was dem Produkt Wasserbett einen Bärendienst erweist. Schade drum…