Heimtex 2014: Harald Glööckler

Heimtex 2014: Harald Glööckler

Kitsch oder Design? Harald Glööckler gilt den einen als Inbegriff des Kitsch, den anderen als Genie. Jedenfalls ist er derzeit Deutschlands erfolgreichster Selbstvermarkter und ergänzt sein Oeuvre nun um eine Bettwäsche-Kollektion: Glööckler made by KBT Bettwaren. Während der Präsentation auf der Heimtextil 2014 in Frankfurt beantwortete er unsere Fragen.

Schlafen Aktuell: Was bedeutet guter Schlaf für Sie?

Harald Glööckler: „Der gute Schlaf hängt von vielen Faktoren ab. Natürlich spielen die Bettwäsche und das Bett eine Rolle. Aber auch das gute Gewissen, sonst schläft man nicht gut. Wichtig ist, dass man ruhig und durchschlafen kann und nicht wie Herr Glööckler auf die Frisur achten muss. Wenn man ganz frisch verliebt ist schläft man auch mal unruhig. Eine angenehme Bettwäsche, in der man nicht schwitzt, ist wichtig. Wenn man sich reinlegen und loslassen, sich wohlfühlen kann, schläft man gut. Auch optisch muss das Schlafzimmer ansprechend sein und einem ein gutes Gefühl nach dem Aufwachen geben. Ich bediene den Wunsch nach Luxus und Eleganz.“

Schlafen Aktuell: KBT stellt auch Daunenbettwaren her, setzt dabei auf Synthetik. Sie sind engagierter Tierschützer. Ist das der Grund, auf echte Daunen zu verzichten, in einer Branche, die sich konsequent weigert, die Herkunftsbetriebe zu nennen?

Harald Glööckler: „Wenn echte Daune verwendet wird, wird das schon sehr stark kontrolliert und geprüft. Aber ich finde es gibt synthetische Daunen, die wunderbar sind. Da kann man kaum einen Unterschied mehr zu echten Daunen feststellen. Lebendrupfung ist, finde ich, furchtbar, und auch deshalb finde ich synthetische Daunen großartig. Man schläft darauf wie auf Wolken, das Material ist pflegeleicht, ich kann die Bettdecken und Kissen sogar in der Waschmaschine waschen.“

Schlafen Aktuell: Welche Rolle spielen für Sie Ornamentierungen im Design?

Harald Glööckler: „Eine große Rolle, weil es etwas ist, das mich ausmacht und weil man diese Opulenz auch von mir erwartet. Teilweise habe ich auch die Bettwäsche passend zu den Tapeten designed, so dass man sich das komplette Schlafzimmer mit Harald Glööckler einrichten kann. Und die Ornamentik und das Barocke ist etwas, das sonst niemand in diesem Maße zelebriert. Die Kunden lieben das. Und diejenigen, die es nicht lieben, kaufen woanders. Das ist auch in Ordnung.Aber meine Linie verfolge ich konsequent seit siebenundzwanzig Jahren.“

Schlafen Aktuell: Haben Sie bei der Arbeit an Ihren Designs ein bestimmtes Publikum im Sinn?

Harald Glööckler: „Nein, gar nicht. Es gibt auch keine klare Zielgruppe, ich habe Fans von vier bis hundert Jahren quer durch alle Gesellschaftsschichten. Und alle sind begeistert.“

Schlafen Aktuell: Welche Idee / Linie steht hinter der neuen Edition „Glööckler by KBT“?

Harald Glööckler: „Die Kernidee ist, dass sich jeder Luxus nach Hause holen kann und die Fortsetzung meiner Idee, jede Frau zu einer Prinzessin zu machen. Es sind ja zu über neunzig Prozent Damen, die Bettwäsche kaufen. Die Prinzen kommen dadurch auch in den Genuss. Designerbettwäsche kostet mitunter ein Vermögen, und wenn Sie dann Bettwäsche von Harald Glööckler ab neunzig Euro bekommen, ist das natürlich eine schöne Sache.“

Schlafen Aktuell: Haben Sie keine Angst, ein Billigimage zu bekommen?

Harald Glööckler: „Nein, gar nicht. Denn das machen ja inzwischen fast alle, da müssten dann ja auch französische Modehäuser Sorgen haben. Wir machen ja beides, sowohl die preisgünstige als auch die Luxusvariante. Und ich verfechte auch die Idee, dass man Luxus zugänglich machen sollte.“