Vom 8. Bis zum 11. Januar 2014 öffnete die Heimtextil-Messe in Frankfurt ihre Pforten, und das Team von Schlafen Aktuell war vor Ort, um den neuesten Designtrends sowie Neuheiten in den Bereichen Bettdecken und Kopfkissen nachzuspüren. Wir haben ein Interview mit Harald Glööckler geführt, der seine neue Kollektion Bettwaren präsentierte und uns dem Thema Daunen und synthetische Daunen gewidmet.


„Knapp 67.000 Besucher aus 133 Ländern erlebten die Neuheiten der 2.718 internationalen Aussteller. Mit Zuwächsen auf Besucher- und Ausstellerseite hat die Heimtextil auf ganzer Linie gepunktet“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Frankfurter Messe. In Halle 8 drehte sich alles ums Thema Schlaf, und bis auf zwei unbesetzte Stände war die Fläche komplett ausgebucht – für die Messe ein voller Erfolg. Wie schon in den letzten Jahren setzt die Branche ihren Höhenflug fort – ähnlich wie die Bettenbranche auf der IMM Cologne. Von Krisenstimmung keine Spur, Einrichtung und Wohntextilien gehen immer. Dabei setzt sich allerdings auch der Trend zum Konservativen fort, den Schlafen Aktuell bereits vor fünf Jahren erstmals konstatierte.

Zwar kommen beim textilen Design neue, umweltfreundlichere Techniken wie der Digitaldruck in Mode, der zudem strahlende, kräftige Farben auf Decke und Kissen ermöglicht, die Designs im Bettenbereich wirken aber fast durchgehend ideenarm. Optisch regiert das Kommerzielle in Form von Niedlichkeiten, Blümchen und Disney-Figuren im Kinderzimmer. Innovatives Design von jungen Kreativen fand eher in anderen Bereichen der Messe statt. Schade eigentlich. Denn gerade im Schlafzimmer könnte optisch gern mal neuer Wind einkehren…

Bei Decken und Kissen stehen nicht nur der Liegekomfort, sondern vor allem auch Fragen nach Ergonomie und Schlafklima im Mittelpunkt – ein Zeichen dafür, dass die Branche auf zunehmend sensibilisierte Kunden trifft, die sich mit dem Thema Schlaf intensiver auseinandersetzen als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Überraschenderweise sind synthetische Füllmaterialien wie Mikrofaser  für Bezüge auf dem Vormarsch. Wird der Begriff „synthetisch“ sein Schwitz-Image nun doch abwerfen? Jeder Anbieter derartiger Bettdecken oder Kissen verspricht ähnlich gute Klimaeigenschaften wie bei Naturfasern oder gar Daunen. Allerorten zu finden ist auch Tencel als Bezugsstoff, dahinter verbirgt sich Lyocell, ein künstlich aus Cellulose hergestelltes Material, das sich angenehm anfühlt und sehr atmungsaktiv ist.

Apropos Daunen: noch immer verunsichert das Thema Lebendrupfung die Verbraucher, laut Branche mache dies aber nur einen winzigen Teil der Produktion aus, die Daunenindustrie gibt sich selbstbewusst.

Insgesamt scheint die Branche, trotz des immensen Erfolgs, unter ständigem Innovationsdruck einerseits, unter Ideenstagnation andererseits zu leiden. Während ausgereifte Produkte wie Decken und Kissen fast zwanghaft um neue Elemente und Eigenschaften ergänzt werden, trauen sich viele Hersteller bei der Optik zu wenig, setzen stattdessen auf Variationen von Bewährtem. Dennoch bot die Messe interessante Ansätze in Puncto Schlafkomfort und Ergonomie, die in den nächsten Jahren sicher weiterverfolgt werden.