Die sogenannte Boxspringmatratze liegt auf dem Boxspring. Sie wird streckenweise auch als Obermatratze bezeichnet, allerdings ist diese Benennung etwas irreführend, denn die Boxspringmatratze wird normalerweise von der Topper-Matratze bedeckt.

Klassisch: Taschenfederkernmatratze

Typischerweise kommt als Boxspringmatratze eine (Tonnen-)Taschenfederkernmatratze zum Einsatz, deren Härtegrad und Liegeeigenschaften auf das verwendete Boxspring und natürlich den Nutzer des Bettes abgestimmt sind.

Eine Taschenfederkernmatratze eignet sich als Boxspringmatratze, weil diese aufgrund ihrer Konstruktion Belastungen punktuell abfedert. Zudem sorgen das Zusammenwirken von Bonell-Federkern im Boxspring und Taschenfederkern als aufliegende Boxspringmatratze das typische, leicht federnde Liegegefühl im Boxspringbett.

Wichtig ist, dass eine hochwertige Taschenfederkernmatratze verwendet wird. Als Maßstab für die Qualität einer Taschenfederkernmatratze lassen sich insbesondere die Anzahl der verbauten Federn und der Matratzenbezug heranziehen.

Auf das obligatorische, ausgiebige Probeliegen sollte natürlich nicht verzichtet werden.

Alternativ: Kaltschaummatratze

Gelegentlich werden auch Kombinationen angeboten, bei denen eine Kaltschaummatratze als Boxspringmatratze dient. Hochwertige Kaltschaummatratzen, die sich durch ein hohes Raumgewicht (Abkürzung: RG) auszeichnen, bieten – ebenso wie Matratzen mit Taschenfederkern – eine hohe punktuelle Elastizität. Ferner können Kaltschaummatratzen mit Hilfe sogenannter Zonen leichter individuell auf den Körper des Nutzers abgestimmt werden.

Ein großer Nachteil der Kaltschaummatratze als Boxspringmatratze ist allerdings, dass aufgrund des deutlich geringeren Federungsvermögens des Kaltschaummaterials das für Boxspringbetten typische flexible, leichte Liegegefühl verloren geht. Damit wird ein wesentlicher Vorzug des Boxspringbettes derart entkräftet, dass von einer solchen Kombination in den meisten Fällen abzuraten ist. Wen diese Einschränkung jedoch nicht stört, der kann prinzipiell auch eine Kaltschaummatratze als Boxspringmatratze nutzen. Auf einen Topper, der ebenfalls aus Kaltschaum besteht, kann dann jedoch verzichtet werden. Gerade unter dem Gesichtspunkt des Preises für Boxspringbetten wären hier auch die deutlich günstigeren Lattenrost-Matratze-Kombinationen – gegebenenfalls in Boxspring-Optik – eine sinnvolle Alternative.

Sinnvoll ist die Verwendung einer Kaltschaummatratze als Boxspringmatratze allenfalls in einem Doppelbettmodell, wenn einer der beiden Partner das spezifische Liegegefühl des Boxspringbettes als unangenehm empfindet.

Nicht sinnvoll: Bonell-Federkern

Vereinzelt werden auch – insbesondere im unteren Preissegment – Boxspringbetten angeboten, die nicht nur im Boxspring einen Bonell-Federkern haben, sondern auch mit einer Bonell-Federkern-Matratze als aufliegende Boxspringmatratze bestückt sind.

Ein solcher Aufbau macht unserer Auffassung nach keinen Sinn, da sowohl Boxspring als auch Boxspringmatratze flächenelastisch sind und einander nicht ergänzen. Die bessere Wahl wäre in dieser Preisklasse ein Lattenrost-System mit einer guten Matratze oder alternativ ein Wasserbett.

Härtegrade der Matratzen für Boxspringbetten

Theoretisch sind Matratzen in fünf verschiedenen Härtegraden verfügbar. Diese reiche von H1 (weich) bis H5 (hart). Im Bereich der Matratzen für Boxspringbetten beschränkt sich das Angebot jedoch in den allermeisten Fällen auf drei Härtegrade. Oftmals sind auch nur Matratzen mit den Graden H2 und H3 erhältlich.

Konstruktionsbedingt sind mehr als zwei bis drei verschiedene Härtegrade für Boxspringmatratzen nicht erforderlich, da die Box einen Teil der Federung übernimmt.

Die Bezeichnungen der Härtegrade haben für den Nutzer ohnehin kaum eine Aussagekraft, denn es gibt keine einheitliche Normung für die Härtegradangaben. Dies führt dazu, dass die Hersteller die Kennzeichnung mit Härtegraden mehr oder weniger frei vornehmen. Auch deshalb sollten Interessenten für ein Boxspringbett vor dem Kauf unbedingt ausgiebig Probe liegen.

Doppelte oder zwei einzelne Boxspringmatratzen?

Bei größeren Boxspringbetten werden anstelle von einer durchgehenden Boxspringmatratze oft zwei einzelne Matratzenelemente verwendet.

Vorteilhaft ist dies insbesondere dann, wenn die in dem Bett schlafenden Personen ein unterschiedlich hohes Körpergewicht haben oder aus anderen Gründen unterschiedliche Härten der Boxspringmatratze bevorzugen.

Sofern das Körpergewicht der im Bett schlafenden Personen nicht übermäßig voneinander abweicht und keine unterschiedlichen Härtegrade oder sonstigen Eigenschaften der Boxspringmatratze gewünscht sind, bleibt es letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob eine doppelte oder zwei einzelne Matratzen vorzuziehen sind.

Das Problem der sogenannten „Besucherritze“ – also der Spalt zwischen zwei nebeneinander liegenden Einzelmatratzen – entfällt bei Boxspringbetten aufgrund der oben aufliegenden Topper-Matratze weitgehend. Falls gerade diese jedoch nicht erwünscht ist und beide Matratzen getrennt voneinander bleiben sollen (z.B. aufgrund einzelner Bettbezüge o.ä.), gilt es zu beachten, dass diese Teilung des Boxspringbettes nur möglich ist, wenn der – in der Regel durchgehend gefertigte – Topper weggelassen wird oder statt ihm zwei kleinere Topper für Einzelmatratzen aufgelegt werden.

Dekomatratzen

Boxspringmatratzen, die passend zum Bezug des Boxspring dekoriert sind, werden als Dekomatratzen bezeichnet. Abgesehen vom meist gefälligeren Design muss im Gegensatz zu nicht dekorierten Boxspringmatratzen das Spannbettlaken nur über den Topper gezogen werden.