Sealy

Sealy: IMM 2011

Auf der Suche nach den neuesten Trends im Bettensegment hält die IMM 2011 für den Messebesucher etwas bereit, das Schlafen Aktuell bereits vor zwei Jahren ankündigte. Schon bei einem kurzen Rundgang übers Gelände zeigt sich dem Messebesucher die neue Akzeptanz gegenüber dem Continental-, oder Boxspring-Bett an allen Ecken und Enden. Das Amerikanische Bett scheint endgültig in den Sortimenten deutscher Hersteller angekommen zu sein.

„Wir führen Boxspring-Modelle seit über 30 Jahren im Sortiment …das hat bislang nur keiner mitbekommen“, lacht man beim deutschen Hersteller Femira. Trotz der zentralen Platzierung der neuesten Modelle im amerikanischen Stil scheint man hier nicht hundertprozentig überzeugt zu sein, ob der Trend zum Boxspring-Bett sich tatsächlich bei einem relevanten Marktanteil von rund zehn Prozent einpendeln wird, wie es vielerorts prognostiziert wird. Dementsprechend liegt der Fokus noch auf klassischen Gestellvarianten und ergonomisch verstellbaren Lattenrost-Kombinationen.

Femira: IMM 2011

Bettenkonzept von Femira

Im Boxspring-Bereich setzt Femira hingegen auf Modelle, die individuell gestaltet werden können, ein breites Angebot an Stoffen und motorische Variationsmöglichkeiten. Dem gemeinhin statischen Image des Boxspring-Bettes begegnet man bei Femira mit der patentierten „Move-back“-Technologie (auf Knopfdruck zieht sich das Fußende des Bettes zurück, während sich das Kopfende entsprechend zur Lehne aufstellt.). Wer technische Spielereien mit klassischer Optik sucht, wird hier in allen Preislagen vom 2000-Euro-Modell bis hin zum Edelbett für 10.000 Euro, fündig.

Sealy: IMM 2011

Sealy: IMM 2011

Etwas selbstbewusster präsentiert sich Boxspring-Marktführer Sealy – an der Oberkante des in mattem Schwarz gehaltenen Messestandes prangt ein stilisiertes Stars & Stripes-Banner; das Wort „Hotel“ steht an exponierter Stelle in der Mitte des Slogans. Kein Wunder, beliefert Sealy doch bereits seit 1881 einen Großteil der Hotellandschaft mit den klassischen Amerikanischen Betten. Man scheint bei Sealy verstanden zu haben, dass Continental-Betten auf dem deutschen Markt noch stets über ihren Exotencharme funktionieren, über die Verknüpfung mit dem Neuen und Außergewöhnlichen. Zur Beschreibung der edleren Stücke werden dann auch entsprechend Referenzen der Liga „Bentley“ und „Chesterfield“ bemüht.

An den Endverbraucher mit weniger extravaganten Ansprüchen richtet sich die Kollektion des belgischen Herstellers Crown Bedding. Ähnlich wie in Großbritannien bilden Continental-Betten in BeNeLux eher die Regel, als die Ausnahme. Auch bei Crown Bedding bietet man selbstredend die ursprüngliche Boxspring-Technik an, anstatt lediglich ein normales Lattenrost-Gestell mit Boxspring Optik zu versehen, wie es leider bei vielen Discountern der Fall ist. Der vermeintlich geringe Preis, den Crown Bedding als Kaufanreiz proklamiert, wird durch ein relativ enges Sortiment an individuell wählbaren Stoffen und den Verzicht auf technische Raffinessen erklärt. Der Verkaufspreis von etwa 3500 Euro für die einfacheren Modelle erscheint hierbei aber dennoch recht happig.

Auffällig ist die wahre Boxspring-Schwemme auf der diesjährigen IMM. War schon in den letzten Jahren ein Trend zu erkennen, so ist er nun omnipräsent. Gefühlte sechzig Prozent der Hersteller haben 2011 Boxspringbetten im Programm – was andere dazu nutzen, sich marketingtechnisch abzugrenzen. Die Stimmung in der Branche ist positiv, aber ob das Schlafen auf Amerikanisch sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

Autor: Julian Brimmers