Nicht nur Qualität sucht der Verbraucher, sondern auch Nachhaltigkeit. Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit wächst seit einigen Jahren ebenso wie das für Natur und Umwelt. Kombiniert man das mit schlicht-edlem Design, kommen am Ende Betten wie die von Candia Strom oder Vitalwood heraus. Von allen Trends, die sich während der letzten Möbelmessen abzeichneten ist es vielleicht dieser, der nicht nur am interessantesten ist, sondern auch das Potential hat, sich langfristig durchzusetzen.
Schaummatratzen haben nicht nur ein enormes qualitatives Gefälle, sondern auch ein preisliches, es gibt sie von spottbillig (unter hundert Euro) bis maßlos überteuert (mehrere tausend Euro). Sie hinterlassen leider auch das Gefühl, auf etwas zu liegen, das aus dem Labor stammt. Matratzen aus Naturmaterialien wird man kaum beim Discounter finden, aber unverhältnismäßig teuer müssen sie dennoch nicht sein, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis in aller Regel gut bis sehr gut ist.
Ein Vorreiter ist noch immer Vitalwood, 2011 mit dem Interior Innovation Award ausgezeichnet für die Idee, Bettfedern aus Massivholz zu entwickeln – ein Ansatz, der auch drei Jahre später noch außer Konkurrenz ist, zumal es sich auf den Holzfedern mindestens ebenso gut liegt wie auf Federn aus Metall. Stahlfedern finden sich zwar in den Taschen- und Tonnentaschenfederkern-Matratzen des griechischen Herstellers Candia Strom, aber sie stammen aus hauseigener Produktion und die Matratzen sind handgemacht. Die Herstellung einer Matratze dauert, je nach Komplexität, zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen. Auf chemische Zusätze wird gänzlich verzichtet, es wird genäht statt geklebt. Die Preise beginnen bei 1600 Euro.
Naturverbunden scheinen auch die Griechen von Coco-Mat, deren „Boxsprings ohne Spring“ sich an der Trendoptik orientieren, darunter aber Matratzen aus zahlreichen Lagen natürlicher Materialien verbergen und sie teils mit mehreren Toppern ausstatten, so dass man beim Hinlegen wohlig einsinkt wie ein Engel auf seiner Wolke. Kamel- und Rosshaar, verschiedene Baumwollen, Kokos, Kaschmir und weitere Rohstoffe kommen bei solchen Betten zum Einsatz, bei Coco-Mat gibt es dann auch mal sanft knisternde Eukalyptusblätter im Kopfkissen, während Candia Strom seine Matratzen mit Olivenöl behandelt. Für ein komplettes Bett verlangt Coco-Mat zwischen 4000 und 16.000 Euro, Candia Strom veranschlagt ein Boxspringbett mit rund 10.000 Euro. Das ist nicht billig, bei der gebotenen Qualität aber durchaus noch im unteren Preisbereich verglichen mit dem, was andere Hersteller verlangen.
Ab ca. 1400 Euro bekommt man eine Matratze der Rosshaarmanufaktur Moosburger, gefüllt mit per Hand bearbeitetem Pferdeschweifhaar in einer Hülle aus reiner Naturbaumwolle, auf Wunsch gibt es passende Nackenkissen und Bettrahmen aus Massivholz. Bis zu zwanzig Jahre soll so eine Rosshaar-Matratze halten, und auch dann ist sie kein Fall für die Entsorgung, sondern es ist dann lediglich an der Zeit, das Rosshaar professionell aufarbeiten zu lassen, damit man weitere zwanzig Jahre gut schlafen kann. Überzeugend ist bei Moosburger vor allem das hochspezialisierte Gesamtkonzept, das aus einem Kernmaterial ein Maximum an Qualität herausholt und sich vor all den modernen High-Tech-Entwicklungen am Bettenmarkt keineswegs verstecken muss.