Das Kernstück und zugleich das sensibelste Element jedes Wasserbettes ist die Vinylmatratze. Hier kommt es in Bezug auf die Langlebigkeit insbesondere auf die Qualität von Material und Verarbeitung an. Die Qualität einer Wassermatratze wird definiert über drei Faktoren. Die Qualität und Ausführung der Schweißnähte, der Vinylfolie und der Matratzendämpfung.
Die Garantiezeiten variieren mitunter enorm – von fünf bis zwanzig Jahren oder gar lebenslang sprechen die Hersteller. Das hört sich im ersten Moment vielversprechend an, aber die Garantie bezieht sich stets lediglich auf die Schweißnähte der Wassermatratzen, nicht auf die Folie oder die Dämpfung. Die für den Liegekomfort der Wassermatratze hauptverantwortliche Dämpfung ist stets aus dem Garantieversprechen ausgenommen. Dabei handelt es sich bei der Dämpfung um ein höchst empfindliches Gut. Das kann man auch im Internet in zahlreichen Berichten von geschädigten Wasserbettbesitzern zu verrutschten oder beschädigten Vliesen nachlesen. Betroffene sind berechtigterweise sehr enttäuscht darüber keinen Garantieanspruch auf die Behebung des Schadens zu besitzen, obwohl die Mängel längst nicht immer auf einen Bedienerfehler zurück zu führen sind.
Wasserbettmatratzen werden traditionell mit Vlieswatte aus Polyesterfasern gedämpft.
Das ursprüngliche Wasserbett aus den frühen siebziger Jahren hatte lediglich Wasser als Füllung. Doch die Nachfrage nach wellenfreien Wasserbetten und mehr Körperunterstützung war von Beginn an groß und schnell erwies sich gehärtete Polyester-Watte, sogenanntes Vlies, als bestgeeignetes Mittel, um ein Wasserbett zu beruhigen und die Festigkeit zu erhöhen. Gewöhnliche Schaumstoffe und andere zur Dämpfung geeignete Materialien erwiesen sich aus vielerlei Gründen als ungeeignet dafür, eine dauerhafte Kundenzufriedenheit herzustellen.
Doch auch das Wasserbetten-Vlies hat seine Schwachstellen. So kommt es auch ohne fehlerhafte Bedienung zu verrutschten Vliesen, was in dem Fall eine gesunde Nachtruhe verhindert. Ein weiterer häufig wiederkehrender Beschwerdegrund zum Liegekomfort sind flockende und eingerissene Vliese. „Zwar gibt es enorme Qualitätsunterschiede beim Vlies und manche Wassermatratzen-Modelle leiden stärker als andere unter den oben genannten Problemen, doch es gibt gute Gründe dafür, dass bisher niemand diese Qualitätsdefizite durch ein Garantieversprechen ausschließt.“, so Tom Tang, Geschäftsführer von Qiaomenglai, einem weltweit agierenden Zulieferer der Wasserbetten-Industrie.
Auch echte Wasserbetten-Veteranen sind der Meinung, dass Vlies zwar hervorragende Eigenschaften, aber auch eine Reihe von offensichtlichen Schwächen hat. „Zuerst gab es keinen Grund dafür, eine Garantie auf den gleichbleibenden Liegekomfort von Wasserbetten zu geben, da in den ersten Jahren lediglich ungedämpfte „free flow“ Wasserbetten verkauft wurden. Doch schon wenige Jahre nach Einführung der ersten vliesberuhigten Wassermatratzen waren die Hersteller insolvent, die ihren Kunden ein umfangreiches Garantieversprechen auf die gleichbleibende Qualität der Wasserbettendämpfung gaben. Selbst das beste Vlies ist zu empfindlich, um eine uneingeschränkte Garantie darauf geben zu können.“, so die Aussage von Roland Formica, dem Besitzer von „Odd`s N End“, des im Jahr 1969 gegründeten ältesten Wasserbetten-Fachhandels in Richmond – San Francisco, USA. Dem wohl ältesten Wasserbettenhandel der Welt.
Der innovative Unternehmer Alexander Heuwinkel meldete bereits im Jahr 2012 ein Patent an, das alle genannten Probleme lösen sollte. Die Präsentation auf der Kölner Möbelmesse IMM war ein großer Erfolg und fand Anklang in der Branche. Doch die Erfindung löste einen Patentstreit aus, der zu einem Verkaufsstop führte und erst vor kurzem ein Ende fand. Ab Mai 2015 vertreibt die Firma Traumreiter unter der Modellreihe WMW Wasserbetten mit einer Dämpfung, die unter Garantie nicht verrutschen, flocken oder reißen kann. Selbst dann, wenn für die Entleerung auf die sonst zwingend erforderliche Verwendung einer Wasserbettpumpe und die Herstellung von einem Vakuum in der Wassermatratze verzichtet wird.
Anstatt mit Polyestervlies füllt man WMW Wasserbettmatratzen mit einem speziellen Abstandsgewirk namens 3D-Embed.
Anstatt herkömmliches Wasserbetten-Vlies wird ein spezielles Abstandsgewirk zur Dämpfung der Wassermatratze eingesetzt. „Das eingesetzte 3D-Embed-Gewirk ist zwar im Einkauf vielfach teurer als das hochwertigste Wasserbetten-Vlies, es ist ihm aber auch in jeder Hinsicht überlegen.“, so die Aussage des Herstellers Alexander Heuwinkel. WMW steht für „well made Waterbed“, was übersetzt so viel wie „gut gemachtes Wasserbett“ bedeutet. „Wasserbetten dieser Modellreihe besitzen noch ein paar andere einzigartige Features, die Ausdruck meiner Liebe zum Wasserbett sind und echte Wasserbetten-Fans in Entzückung versetzen werden.“, schwärmt Alexander Heuwinkel. Traumreiter wird auch künftig vliesberuhigte Wasserbetten mit unterschiedlichen Vliesqualitäten produzieren, denn schließlich habe sich die Bauweise über Jahrzehnte bewährt. In den kostspieligen Spitzenmodellen, bei denen der Käufer in allen Belangen die Perfektion sucht und kein Verständnis für vermeidbare Mängel hat, wird Traumreiter künftig jedoch auf den Einsatz von Wasserbetten-Vlies bewusst verzichten.
Wir werden beobachten wie entzückt die Wasserbettengemeinde wirklich sein wird. Sicher aber ist, dass die Weiterentwicklung von besonders zuverlässigen, komfortablen und bedienerfreundlichen Wasserbetten der richtige Weg sein dürfte um noch viel mehr Wasserbett-Besitzer zu echten Fans zu machen.
