Goldenes M der RAL Gütegemeinschaft für Möbel

Goldenes M der RAL Gütegemeinschaft für Möbel

Das RAL-Gütezeichen soll Verbrauchern mehr Sicherheit und Vertrauen in ein Produkt geben. Nach langen Diskussionen hat der Arbeitskreis Wasserbetten nun einen neuen Entwurf einer RAL für Wasserbetten vorgelegt, der vornehmlich darlegen soll, was ein Wasserbett eigentlich ist, und welche Eigenschaften es aufweisen sollte.

Hinter der sperrigen Formel RAL-GZ 430 verbirgt sich ein knapp vierseitiges Papier, das gemeinsam von Wasserbetten-Fachverband, Herstellern, Händlern und Zulieferern an einem runden Tisch entwickelt wurde. „Das war kein einfaches Unterfangen“, erzählt Andrejel Zajac vom Carbon-Heater-Hersteller T.B.D. „Jeder Beteiligte hatte selbstverständlich ganz eigene Interessen. Die unterschiedlichen Positionen unter einen Hut zu bringen, hat lange gedauert. Aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.“

So zufrieden wie Zajac ist allerdings längst nicht jeder. Die Haltungen in der Branche zum Thema Wasserbetten-RAL sind höchst unterschiedlich, es herrschen kontroverse Meinungen, und viele, die das Papier eher skeptisch sehen, wollen vorerst nicht namentlich genannt werden. „Ist für uns kein Thema“ – dieser Satz war öfter zu hören. Andere haben den Entwurf bislang noch gar nicht zu Gesicht bekommen, sei es nun aus Desinteresse, oder weil die Verfasser bzw. der Fachverband ihn noch nicht wirklich nach außen kommuniziert haben. Auch die Redaktion von Schlafen Aktuell hat eher zufällig davon erfahren – der Tipp kam von einem Brancheninsider. Ein anderer Insider findet die RAL „zu schwammig und ungenau“ und vermutet, dass die einzelnen Punkte zwischen den divergierenden Haltungen im Arbeitskreis zerrieben wurden. Überzeugt klingt anders.

Aber worum geht es genau? Die RAL soll in erster Linie definieren, was ein Wasserbett genau ist, welches Produkt den Namen Wasserbett zu Recht trägt, und welches nicht. Tatsächlich bleibt Vieles ungenau. Viele Selbstverständlichkeiten enthält das Papier, so etwa den Hinweis, dass „qualifizierte Beratung, Produktinformation sowie fachgerechte Aufstellung (…) unverzichtbare Qualitätskriterien“ seien, und welchen Informationen die Produktinformation zwingend enthalten müsse. Oder dass Dualsysteme eine Trennwand enthalten und das Bett isoliert sein müsse. Wie so eine Trennwand auszusehen hat oder welche Eigenschaften die Isolierung erfüllen muss, bleibt offen. An vielen Stellen vermisst man eine eindeutige Definition und fürchtet eine allzu große Interpretationsfreiheit. Ob das für den Endkunden wirklich hilfreich ist, bleibt abzuwarten.

Andrejel Zajac sieht das anders. „Natürlich steht diese RAL noch ganz am Anfang“, sagt er. „So etwas muss sich entwickeln. Es hängt auch davon ab, ob die Branche bereit ist, die RAL grundsätzlich positiv aufzunehmen und an einem Strang zu ziehen, um diesen Entwurf weiter auszuarbeiten und zu verfeinern. Eine RAL wächst mit dem Produkt.“ Trotzdem: Warum taucht so oft das Wort „sollte“ auf, das großen Spielraum lässt? Zajac: „Dieser Spielraum ist oft notwendig, sonst werden die Möglichkeiten der Hersteller, Neues zu entwickeln eingeschränkt. Bei sicherheitsrelevanten Bereichen heißt es auch immer „muss“, nicht „sollte“, das ist ein ganz wichtiger Punkt.“

Zajac ist überzeugt, dass diese RAL ein Schritt in die richtige Richtung ist und früher oder später auch Akzeptanz bei den Kunden finden wird – und daran wird die Branche sich orientieren müssen.