Viele Wasserbettenbesitzer kennen das Problem: Wer beim Thema Pflege schlecht beraten wurde oder einmal nachlässig ist, dessen erfrischende Nachtruhe ist bald dahin. Sei es durch falsches Entlüften oder den falschen Konditionierer: Es drohen stinkendes Wasser, Bakterien und Schlimmeres. Aber so schwierig ist das Ganze gar nicht – man muss nur einige wesentliche Punkte beachten…

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Das Problem mit der Entlüftung löst der Hersteller Harmony aus Borken über die Wassermatratze selbst: sie ist transparent. Die Firma weist auf den Pflegeffekt hin: „Normalerweise muss der Nutzer hören und fühlen, wo Luft im Bett ist. Bei einer transparenten Matratze kann er es sehen.“ Zugegeben, ein kleiner Vorteil. „Andere Wege“ geht Harmony aber auch in der Pflege. Denn Luft in der Matratze kann auch durch falsche Konditionierer verursacht werden. Üblicherweise werden Konditionierer, deren Sinn es ist, das Wasser zu reinigen und von Schadstoffen wie beispielsweise Bakterien oder Algen zu befreien und so ein „Umkippen“ des Wassers zu verhindern, in regelmäßigen Intervallen zugesetzt. Diese Intervalle variieren von drei Monaten, sechs Monaten, bis zu einem Jahr. Harmony stellt sogenannte Biowasserbetten her, die nicht nur frei von Chemie und giftigen Stoffen, sondern auch „wartungsfrei“ sein sollen.

Für vorhandene Wasserbetten hat Harmony daraufhin in Zusammenarbeit mit Dormito den Konditionierer „Dormitol Langzeitwasserfrisch“ entwickelt. Die genaue Zusammensetzung will man in Borken nicht verraten, betont aber, dass das Mittel ganz im Sinne der Firmenphilosophie funktioniert: Bio statt Chemie. Demnach soll es nicht nur chemikalienfrei sein, sondern im Gegensatz zu anderen Konditionierern einen Wirkungszeitraum von gut zehn Jahren haben. Für den Wasserbettenbesitzer bedeutet das eine enorme Kostenersparnis. Anstatt, wie üblich, die Bakterien abzutöten, entzieht Dormitol ihnen die Lebensgrundlage – die Nährstoffe. So soll Algen- und Bakterienbildung von Anfang an unterbunden werden. Ein zusätzlicher Vorteil ist der, dass Dormitol laut Hersteller universell angewendet werden kann.

Die meisten Hersteller empfehlen für ihre Betten bestimmte Konditionierer, Tasso aus Recklinghausen beispielsweise hat mit „UltraX Kondi“ ein gänzlich eigenes Produkt entworfen und wirbt damit, dass die bei Konkurrenzprodukten oft nach einiger Zeit auftretende Vinylaushärtung umgangen werde.

Der erfahrene Wasserbettenhändler Willy Henke, der populäre Pflegemittel wie Blue Magic anbietet, warnt vor allem vor Billigprodukten. „Vor allem auf den bekannten Auktionsplattformen im Internet wird mitunter gepanschtes Material verkauft, etwa mit Fensterreiniger versetzter Konditionierer“, sagt er und fügt hinzu, dass hier am falschen Ende gespart würde, da derartige Produkte mehr schaden als nützen. Die Wasserbettenbranche hatte bis vor einiger Zeit mit Reklamationen aufgrund sich auflösender Vliese zu kämpfen. Während die Hersteller sich weitgehend einig sind, dass mangelnde Qualität eines Zulieferers die Ursache war, vermutet Henke minderwertige Konditionierer: „Die können durchaus auch dazu führen, dass Vliese sich auflösen.“

Für den Endkunden sind einige wesentliche Punkte zu beachten, um Probleme zu vermeiden: Grundsätzlich sollte beim Kauf und der Erstbefüllung genau darauf geachtet werden, welche Pflegemittel der Hersteller empfiehlt und dann die vorgegebenen Pflegeintervalle einhalten. Dann kann in der Regel nichts schief gehen. Billigangebote im Internet und ohne vorherige Beratung sollten generell vermieden werden, und: Auf keinen Fall sollten unterschiedliche Konditionierer gemischt werden, da deren chemische Bestandteile unter Umständen miteinander reagieren und im schlimmsten Fall das Bett beschädigen.