Mesestand der Benninger Bettsysteme Breckle GmbH

Mesestand der Benninger Bettsysteme Breckle GmbH

Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, ist es vor allem die nicht enden wollende Schwemme an unterschiedlichsten Boxspring-Modellen, die auf der IMM Cologne 2011 stutzig macht. Im Lager der Lattenrost-Hersteller sorgt der Run auf die Continentalbetten allerdings für wenig bis gar keine Verunsicherung. Im Gegenteil – die Vielfalt ist gegenüber den Vorjahren sogar noch gewachsen.

„Eine ganz ähnliche Tendenz haben wir doch bereits mit den Wasserbetten kommen und gehen sehen. Damals kam kein Stand auf den einschlägigen Messen mehr ohne ein Wasserbettenmodell aus, und die Technologie dahinter wurde zum Nonplus-ultra erklärt – heute liegt der Marktanteil in diesem Bereich bei unter 5 Prozent…“, erklärt man sichtlich unaufgeregt beim schwäbischen Lattenrostfabrikanten Benninger. Tatsächlich zeigte sich der deutsche Mangel an Innovationsfreude in den vergangenen Jahren fast nirgends so stark wie im Bettensegment. Während Continentalbetten in England, Skandinavien und BeNeLux das klassische Lattenrost-plus-Matratzensystem längst überholt haben, scheint diese zweigeteilte Vorstellung eines anständigen Bettes in Deutschland immer noch unverrückbar.

Lattenroste bei Benninger

Lattenroste bei Benninger

Dementsprechend sieht man in den Boxspringmodellen ausländischer Hersteller auch eher eine weitere Konkurrenz für die Wasserbetten, als eine tatsächliche Alternative zum eigenen Produkt. Diese optimistische Einschätzung schlägt sich zumindest bei Benninger, der Bettrahmen-Untermarke der Firma Breckle, auch in der Weiterentwicklung der eigenen Lattenrost-Kollektion nieder. Bis auf einige Änderungen im Design und der Präsentation habe sich zum Vorjahr wenig getan. Die präsentierten Bettrahmen sind hier noch alle mit individuell verstellbaren, horizontalen Holzfedern ausgestattet. Optische Akzente versucht man zum Beispiel durch eine simulierte Klaviaturoptik zu setzen, indem man einige Querstreben mit Dunkel-Holz verarbeitet hat. Obschon es fraglich scheint, ob ein Lattenrost tatsächlich über den Designfaktor verkauft werden kann, ist man sich Benninger sicher: „Man legt ihn zwar unter die Matratze, aber gekauft wird der Rahmen eben doch mit dem Auge“.

Unterfederung bei Frolexus

Unterfederung bei Frolexus

Zumindest auf den ersten Blick vielversprechender präsentiert man sich am Stand von Frolexus. Das Kernstück des 2011er Sortiments bildet die vermeintlich neuartige Viado-Technologie. Hierbei handelt es sich um ein Bettrahmengestell mit aufgelöster Fläche: Die eigentliche Innovation bestehe in der selektiven Verstellbarkeit der wabenartigen, rechteckigen Kunststofffedern. Wer eine bestimmte Komfortzone, beispielsweise an der Hüfte oder den Schultern, härter oder weicher bevorzuge, könne dieses nun durch einen einfachen Handgriff an den einzelnen Federn herbeiführen. Es sei allerdings dazu geraten, sich beim Fachhändler eine kleine Einführung geben zu lassen, um auch als Laie direkt eine nicht nur bequeme, sondern auch ergonomisch sinnvolle Position einzustellen. Als nettes Gimmick bietet Frolexus darüberhinaus eine iPad-App an, mit der man das für sich individuell beste Viado-System online zusammenstellen kann, bevor man den Händler aufsucht.

Bast

Betten-Unterfederung bei Bast

Auch beim Rahmenfabrikanten Bast macht man sich wegen des Boxspring-Trends keine Gedanken, viel eher sorgt man sich hier um das Kaufverhalten der Kunden bei Matratzen-Lattenrostkombinationen: „Es gilt allgemein, dass man sich alle paar Jahre eine neue Matratze leisten sollte. Wer aber plötzlich unter Rückenschmerzen leidet, kommt selten auf die Idee, dass auch ein teurer Lattenrost ähnliche Verschleißerscheinungen zeigt, wie die Auflage. Die Wölbung geht zurück, die Federung lässt nach.“ Die günstigsten Bast-Modelle mit horizontalen Holzfedern bekommt man schon ab 80 Euro. Bei teureren Gestellen vertraut man, wie Frolexus, auf aufgelöste Flächen und manuelle Verstellbarkeit, die sich hier aber nur auf die wirklich wichtigen Zonen beschränkt: „Ganz ehrlich, den Härtegrad an den Füßen verstellen zu können, bringt doch gar nichts. Die aufgelöste Fläche ist aber das derzeit optimalste System, das ein Lattenrost bieten kann.“