Matratze und Punktfederung von LattoflexWährend in den USA das Boxspringbett (siehe auch: Vi-Spring – Die Federn der Reichen) bereits seit 1901 eine weit verbreitete Schlafunterlage ist, wurde das hierzulande gebräuchlichere Lattenrost erst 1956, über ein halbes Jahrhundert später, von dem deutschen Hersteller Lattoflex erfunden. Das Punktfederungssystem ist die konsequente Weiterentwicklung.
Das Lattenrost ersetzte damals harte und mitunter rückenschädliche Matratzenunterlagen durch ein flexibleres System, das, vor allem im Zuge verschiedener Entwicklungs- und Qualitätsstufen, zumindest partiell in der Lage war, sich an den Menschen und seine Liegegewohnheiten anzupassen. Gegen die Punktfederung haben aber auch Lattenroste „wenig Chancen“, heißt es beim Hersteller Thomas GmbH und Co. Sitz- und Liegemöbel KG aus Bremervörde, der hinter der Marke Lattoflex steht und der beide Systeme entwickelt hat. Die deutsche Firma ist laut eigenen Angaben auch auf dem chinesischen Bettenmarkt führend und unterhält Verträge mit Daimler Chrysler über die Sitzausstattung von LKWs.
Bereits Mitte der 90er Jahre schaffte Lattoflex Lattenroste fast gänzlich ab und stieg auf die neue Technik um, die Erfolg versprechender war, und zudem den gesundheitlichen Aspekt der Matratzenunterlage maßgeblich in den Vordergrund der Aufmerksamkeit stellte. So soll die „Wirkung der Flügelfedern die Blutzirkulation und die Lockerung des gesamten Muskelapparates während der Nacht“ fördern, indem sich die Punktfederung ähnlich dem Rückgrat im Körper jeder Bewegung anpasst. Druckstellen sollen so gänzlich vermieden werden. Die einzelnen Punktfederungen sind auf Glasfaserstäben befestigt und reagiert umgehend auf leichte Belastungen, während sie bei stärkerem Druck mit erhöhtem Widerstand reagieren. Die Glasfaserstäbe selbst sind mit zusätzlichen Federelementen im Rahmensystem verankert, so, dass auf der gesamten Unterlage keine starren, die Bewegung absorbierenden Stellen entstehen können. Zudem sei die Auflagefläche der Matratze selbst extrem gering – was zu einer besseren Durchlüftung der Matratze und zur Vermeidung von Stockflecken führen soll.
Lattoflex bietet seine Bettensysteme in zahlreichen Ausführungen an, die sich vor allem durch ihre Features unterscheiden. Das geht so weit, dass sich bei der Variante Lattoflex 300 durch eingebaute, sehr leise Motoren, fast das gesamte Bett per Fernbedienung steuern und jede Bettregion sich an die jeweilige Körpergelenkzone anpassen lässt – sowohl für Liege- als auch für Sitzgelegenheiten. Der Hersteller möchte damit den Multifunktionstrend fortsetzen, und höchstmögliche Entspannungsoptionen mit Liegekomfort und Gesundheitswirkung verbinden. Wahlweise werden eine zusätzliche Massagefunktion und sogar eine individuell gefertigte Konturanpassung angeboten. Ein Nachteil ist, dass die Unterfederung nicht mit jeder Matratze verwendet werden kann. Ältere Federkernmatratzen sind beispielsweise zu unflexibel und heben laut Lattoflex den Effekt der Unterlage weitestgehend auf, so dass beim Kauf unter Umständen auch eine neue Matratze her muss. Dem entgegen steht der Service, dass die Unterlage für jedes Bett bei Bedarf auch maßgefertigt werden kann.