Als Satin bezeichnet man ein Stoffgewebe mit einer glänzenden Ober- und einer in der Regel matten Unterseite. Satin wurde erstmals im Mittelalter aus Seide hergestellt. Es stammt aus der chinesischen Stadt Quanzhou, deren arabischer Name damals Zayton lautete – daher die eingedeutschte Bezeichnung. Anfangs galt Satin als Luxusprodukt, das nur von den oberen Schichten verwendet wurde und aufgrund der Verwendung von Seide sehr teuer war.

Heute wird Satin auch aus Nylon, Baumwolle und Polyester hergestellt. Der typische Glanz auf der Oberfläche entsteht durch die so genannte Atlasbindung, bei der so gewebt wird, dass parallele „Schussfäden“ (also jene Fäden, die beim Weben durch die anderen hindurch gezogen werden) oben überwiegen und die Lichtreflexion verstärken.

Satin ist nicht auf ein Material festgelegt – die typischen Eigenschaften entstehen durch das Webverfahren. Auch die Verwendungsmöglichkeiten sind zahlreich. Neben verschiedensten Kleidungsstücken wird auch Bettwäsche aus Satin hergestellt. In der Regel sollte diese nicht bei mehr als 40 Grad und nicht mit anderen Stoffarten zusammen gewaschen werden, da sonst das feine Gewebe beschädigt und die Eigenschaften (etwa der Glanz oder die Konsistenz) beeinträchtigt werden können.

Satin ist nicht gleich Satin. Es werden einige Unterarten unterschieden, die bekannteste und heute gebräuchlichste im Bettenbereich ist das Mako-Satin. Dieses wird aus langfaseriger Baumwolle hergestellt und anschließend mercerisiert und weiter veredelt. Beim Mercerisieren wird der Stoff gestärkt und ausgekämmt, wodurch Kleinstfasern entfernt werden, die ansonsten Knubbel und Unebenheiten bilden würden. Richtig guter Mako-Satin ist eher teuer – bei billigeren Varianten (der Begriff Mako ist nicht geschützt) werden Abstriche in der Veredelung und ins besondere der Rohstoffqualität gemacht. Beim Jacquard-Satin wird der Mako-Satin mit Mustern verziert, die sich aufgrund der Webtechnik durch ihren Glanz vom Grundstoff abheben und dadurch besonders edel wirken.

Beim Micro-Satin wird Satin mit Microfasern kombiniert, was die optischen Eigenschaften zwar verstärkt jedoch die gute Atmungsaktivität beeinträchtigt. Beim Kauf gilt es generell, auf das verwendete Material zu achten. Je günstiger Satin-Bettwäsche ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen hohen Polyesteranteil oder geringwertige Baumwolle (kurze Faserlängen) enthällt. Polyester und Microfaser ist weniger atmungsaktiv als natürliche Stoffe, die wesentlichen Satin-Eigenschaften gehen also verloren, und auch die Lebensdauer ist zumeist geringer. Einige wenige Hersteller produzieren Satin heute noch in Handarbeit und erreichen dadurch eine weit höhere Gesamtqualität als die industrielle Produktion. Gute Satinbettwäsche ist ab ca. 80,- € pro Bettwäsche Set (jeweils ein Decken- und ein Kissen-Bezug) im Handel erhältlich.

Tipps:

  • Gute Mako-Satin-Bettwäsche in bester Qualität sollte zumindest in der ersten Wäsche zwingend bei 60 Grad gewaschen werden. Das erhöht die Dauerfestigkeit der Farben. Billig gefärbte Discounterware, sollte im Regelfall immer nur bei 40 Grad gewaschen werden.
  • Auch sollte Mako-Satin mit zweifelhafter Herkunft wie Discounterware usw. niemals mit Weichspüler in Verbindung kommen. Dieser kann die meist noch enthaltenen kurzen Faserreste ausspülen so dass es zu Pillingbildung kommt.
  • Bei preisgünstigen Qualitäten ist die Farbe Schwarz zu meiden. Gerade die billigen Schwarzfärbungen sind oft sehr Reaktionsstark und mit einer hohen Belastung an Krebserregenden Substanzen verbunden.

Wer sich an diese Tipps hält, kann auch an eher preisgünstigen Qualitäten lange Freude haben!

Autor: Michael Babilinski