Welche Weichmacher gibt es?  Weichmacher, oder besser gesagt Weichmachungsmittel, sind Stoffe, die spröden Harzen (Duroplaste) und Plasten (Thermoplaste) zugesetzt werden, um diese geschmeidiger und elastischer im Gebrauch oder der weiteren Verarbeitung zu machen. Weichmachungsmittel können zum Beispiel schwerflüchtige Ester, fette Öle, Weichharze oder auch Kampfer sein.

Beispiele für Weichmacher, die Kunststoffen zugesetzt sind

– Diethylhexylphthalat (DEHP) oder Dioctylphthalat (DOP), wird als Weichmacher für PVC verwendet. DEHP gehört zur Gruppe der Phthalsäureester. Aufgrund verschiedener negativer Einschätzungen verzichtet die europäische Kunststoffindustrie weitgehend auf Phthalate in Spielzeugen für Kleinkinder. Phtalate werden außerdem als fettfreie Schmiermittel, Schaumverhütungsmittel, Lösungsmittel, als Trägerflüssigkeit in Pestiziden, Kosmetika und Parfüms sowie als Insektenvertreibungsmittel eingesetzt. – Mesamoll, ein Alkylsulfonsäureester des Phenols (ASE), Weichmacher für PVC, dient als Ersatzstoff für DEHP.  – Weitere Weichmacher sind Chlorparaffine Trimellitate, aliphatische Dicarbonsäureester, Polyester, Phosphorsäureester, Fettsäureester, Hydroxycarbonsäureester, Epoxide und Sulfoxide/Sulfone.  – Pflanzenchemiehersteller verwenden übrigens natürliche Weichmacher wie Lärchenharz oder Rizinusöl.

Für die Herstellung von PVC-Folien werden zumeist Kombinationen aus verschiedenen Weichmacher eingesetzt – die exakte Formulierung stellt die physikalischen und chemischen Eigenschaften auf den jeweiligen Anwendungszweck ein und bleibt zumeist ein wohl behütetes Geheimnis des Herstellers.

Neben diesen als äußere Weichmachung bezeichneten Methoden, existiert auch die sog. innere Weichmachung. In diesem Fall wird der Weichmacher im Rahmen einer Copolymerisation eingeführt. Im Gegensatz zur äußeren Weichmachung, wo der Weichmacher nur über Dipol-Wechselwirkungen mit dem Makromolekülen verknüpft ist, wird er bei innerer Weichmachung Teil des Makromoleküles (in dem Fall ein Copolymeres). Dadurch bleibt der Kunststoff dauerhaft weich und es kommt nicht zu einem Ausdiffundieren des Weichmachers. Beispielsweise wird Vinylchlorid mit bis zu 20 Prozent Vinylacetat polymerisiert. Andere Zusätze für die Copolymerisation von Vinylchlorid sind Maleinsäure, Ethen, Vinylether oder Acrylsäuremethylester.