Während Säuglinge den Tag/Nacht-Rhythmus erst nach und nach erlernen und während der ersten Lebensmonate über den ganzen Tag verteilt schlafen (bis zu 16 Stunden), konzentriert sich der Schlaf bei Erwachsenen auf eine Kernzeit, d.h., das Schlafbedürfnis wird hauptsächlich nachts gestillt. Ältere Menschen schlafen nachts nur noch wenige Stunden („senile Bettflucht“) und erreichen sehr oft das Stadium IV überhaupt nicht mehr; sie schlafen häufig am Tag noch einmal ein bis zwei Stunden. Man darf dabei nicht vergessen, dass es kein allgemeingültiges „normales“ Schlafmaß gibt. Die durchschnittliche Schlafdauer für Erwachsene beträgt zwischen 7 und 8 Stunden, obwohl es zahlreiche Personen gibt, die mit weniger oder mehreren Schlafstunden zurechtkommen. Wenn Heranwachsende und Erwachsene tagsüber ihre übliche Tätigkeit ausüben können, ohne schläfrig und müde zu werden, ist das persönliche optimale Schlafmaß erreicht worden. Eine oder mehrere Schlafstunden weniger über einen längeren Zeitraum führt tagsüber zur andauernden Müdigkeit und Unzufriedenheit. Bei älteren Menschen kann der Schlaf durch körperliche Beeinträchtigungen wie Schmerzen infolge chronischer Krankheiten beeinträchtigt werden. In diesem Zusammenhang wird das sogenannte polyphasisches Schlafmuster beobachtet, das sich durch einen „leichten“ Schlaf mit regelmäßig vorkommenden Unterbrechungen charakterisiert. Aktuelle Studien weisen allerdings darauf hin, dass gesunde Menschen im dritten Alter genauso viel schlafen wie sie es als junge Erwachsene getan haben.
Das individuelle Schlafverhalten ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und zu einem großen Ausmaß von Erbanlagen bestimmt.